Dem Winter ganz nah – Skifahren bei winterlichen Bedingungen
Bereits zum 33. Mal bot die Römerwall-Schule ein ganz besonderes Wintersport-Erlebnis. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 bis 10 konnten an der jährlich stattfindenden Skifreizeit teilnehmen und für eine Woche ihre Bücher und Hefte gegen Skier und Helme eintauschen. Die Unterbringung auf einer urigen Skihütte inmitten der Bergwelt der Salzburger Alpen rund um den Nationalpark Hohe Tauern machte diese Fahrt wieder zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Die Organisation und Durchführung des Skischullandheims gründen seit vielen Jahren auf einem Kooperationsprojekt zwischen der Römerwall-Schule und der Realschule plus Mülheim-Kärlich. Das erfahrene und für den Schneesportunterricht ausgebildete Lehrerteam unterstützt sich dabei gegenseitig bei den anstehenden Herausforderungen. Die skifahrerischen Voraussetzungen bei Anfängern wie Fortgeschrittenen sind sehr verschieden und eine geschickte Einteilung in Leistungsgruppen vor Ort hilft, dass alle 44 Schülerinnen und Schüler sich individuell verbessern können und so schnell mit Freude und Spaß Ski fahren. Die Organisation der Skifreizeit im Vorfeld wie auch vor Ort liegt seit 2009 in den Händen des ansonsten für den Fachbereich Musik zuständigen Kollegen Frank Gögler.
Doch bevor in diesem Jahr die Skier erstmals angeschnallt werden konnten, stand die nächtliche Anreise mit dem Bus an, in der sich die Schülerinnen und Schüler beider Schulen schon einmal kennen lernen konnten. Nach einer kurzen Nacht stieg spätestens bei der Durchfahrt durch die imposante Bergwelt des Wilden Kaisers am frühen Morgen die Vorfreude, bevor es über Kitzbühel und Pass Thurn zum Zielort Neukirchen am Großvenediger ging. Nach der Ankunft hieß es zunächst für alle ordentlich anpacken, musste doch das gesamte Gepäck samt Ski in die Gondeln verladen und auf der Bergstation nochmals aus- und in einen Skido umgeladen werden.
Oben auf über 2000 m Höhe angekommen, kamen einige schon beim Anblick der großartigen Bergkulisse kaum aus dem Staunen heraus. Mehrere hundert Kilometer Fernsicht eröffneten ein atemberaubendes Alpenpanorama mit tiefverschneiten Hängen. Mit dem Sessellift ging es weiter zur Skihütte Rettenstein auf 1862 m Höhe. Nach einer warmen Mahlzeit und dem Einrichten der Apartmentzimmer ging es mit den Skiern auf die Piste – für die allermeisten war es das erste Mal. Die Bedingungen waren von Anfang an ausgesprochen winterlich: Schnee in Hülle und Fülle, mal eisig, mal griffig und zwischendurch schon fast frühlingshaft weich. Der Sturm auf den Gipfeln machte allen schnell klar, dass man hier ohne ausreichende Ausrüstung fehl am Platz ist. Stück für Stück eroberten die begeisterten Schülerinnen und Schüler das Skigebiet. Innerhalb kürzester Zeit verbesserten die allermeisten ihre skifahrerischen Fertigkeiten derart, dass sie bereits am zweiten Tag den Anfängerlift hinter sich lassen konnten. Kaum einer hätte nach den ersten wackeligen Anfangsversuchen daran gedacht, sich einige Tage später auf anspruchsvollen Pisten sicher durch das gesamte Skigebiet mit insgesamt 75 km Skipisten zu bewegen.
Und nach dem Skifahren? Erstmal raus aus den schwerfälligen Skischuhen und nach der Dusche ab in bequeme Hüttenklamotten. Die Energiespeicher mussten beim Abendessen dringend aufgefüllt werden, dazu gab es natürlich Skiwasser. Bei der Hausrallye am ersten Abend galt es, gemeinsam in Gruppen sportliche Aufgaben zu lösen. An den Spieleabenden oder beim Auswerten der gemachten Skivideos und Bilder, die auf große Leinwände übertragen wurden, kämpfte manch einer gegen das vorzeitige Einschlafen. Skifahren macht Spaß, ist aber vor allem für Anfänger sehr anstrengend. Fehlende Technik wird durch Kraft und Anspannung kompensiert. Zusammen mit der Höhenluft macht dieser Sport schlichtweg müde.
Eine rundum gelungene Gemeinschaftsfahrt, bei der nur ein kleiner Wehrmutstropfen blieb. Das winterliche Wetter sorgte mit einem halben Meter Neuschnee über Nacht und heftigem Sturm dafür, dass am letzten Tag das ganze Skigebiet geschlossen wurde. Die tags zuvor perfekt präparierten Pisten waren aufgrund der Schneeverwehungen nicht zu befahren. Extra für uns wurden die Lifte angeworfen, so dass wir die Heimreise vom Haus Rettenstein ins Tal antreten konnten. Daher fiel das Highlight am letzten Tag, die 14 km lange Talabfahrt, den schlechten Bedingungen zum Opfer. Aber die eine oder andere Schülerstimme ließ verlauten, dass diese Schneesportwoche ohnehin erst der Anfang einer großen Skileidenschaft war.
Römerwall-Schule Rheinbrohl
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