Ein Theaterbesuch im Schlosstheater Neuwied: „Biedermann und die Brandstifter“
Am Montag, den 15.02.2016 besuchten wir, einige Zehntklässler der Realschule Plus Rheinbrohl, das Theaterstück "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch im Schlosstheater Neuwied.
Zwischen 19:30Uhr und 19:45Uhr trafen wir und drei unserer Lehrer uns im Foyer des Theaters, nahmen nach und nach unsere Plätze im Saal ein und warteten gespannt auf das Stück, das um 20:00 Uhr begann.
Zunächst geht das Licht aus und auf der Bühne erscheint Gottlieb Biedermann, gespielt von Lorenz Schirren, der gerade seine Zigarre anzündet. Gottlieb Biedermann ist ein wohlhabender und korrekter Geschäftsmann und Hausbesitzer. Er ist aus der Zeitung bestens über die Bande der Brandstifter informiert, die immer wieder mit derselben Strategie die Leute täuschen.
Getarnt als harmlose Hausierer nisten sie sich auf dem Dachboden eines Hauses ein und planen in Seelenruhe, es später niederzubrennen. An einem Abend steht ein Unbekannter vor Biedermanns Tür, der sich als Josef Schmitz, gespielt von Erwin Kleinwechter,
vorstellt, angeblich ehemals Ringer im Zirkus und nun obdachlos. Biedermann lässt sich überreden , Herrn Schmitz auf dem Dachboden übernachten zu lassen. Der Hausbesitzer meint zu sich selbst, dass man doch nicht jedem misstrauen sollte und geht guten Gewissens schlafen.
Am nächsten Tag taucht plötzlich ein zweiter Hausierer im Haus auf, der sich"Eisenring" nennt und von Martin Semmelrogge gespielt wird. Gemeinsam mit Schmitz stellen die beiden Fremden einfach Benzinfässer auf demDachboden auf.
Interessant ist hier bühnentechnisch der Einsatz einer Projektion per Beamer, die einen Umbau der Kulissen unnötig macht.
Biedermann wird zwar langsam misstrauisch, ignoriert aber das Offensichtliche und glaubt weiterhin an das Gute im Menschen, was er am Ende sichtlich bereut.
„Das Lehrstück ohne Lehre“, so der Untertitel des Stückes von Max Frisch, hat aber sehr wohl eine Lektion für uns Zuschauer, denn wenn man zum Beispiel an die Entwicklung Deutschlands unter der Herrschaft der Nationalsozialisten denkt (unser aktuelles Thema im Geschichtsunterricht), dann wird klar, dass viele Menschen damals auch blind gegenüber den Plänen der Nazis waren und manche sich sogar „anbiederten“ so wie es hier die Hauptfigur des Stückes macht.
Viele von uns hatten schon vorher öfter von Martin Semmelrogge gehört und waren deswegen besonders gespannt, ihn auf der Bühne zu erleben.
Die Vorstellung endete gegen 22:10 Uhr und bekam von uns Schülern fast ausschließlich gute Kritiken.
Ich persönlich habe mir das Stück sehr zu Herzen genommen und mich auch im Nachhinein mit Frau Goebel (Klassenlehrerin der 10d) sehr ausführlich auf der Rückfahrt darüber unterhalten. Meiner Meinung nach haben die Darsteller alle schauspielerisch überzeugen können und ich finde, dass es eine tolle Idee ist, solche Veranstaltungen mit unserer Schule zu besuchen, da es eine abwechslungsreiche Erfahrung für uns alle war.
Celine Wagner (10c)
Römerwall-Schule Rheinbrohl
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